Wie kommt ein Computervirus auf meinen PC?
Die lang gehegte Meinung, daß Computerviren nur über eMail-Anhänge
einen Computer infizieren können ist zwar schon seit langer Zeit
überholt, hält sich jedoch dank mangelnder Aufklärung aufrecht.
Eine genaue Übersicht über die Verbreitung von Computerviren wird es nie
geben, da die Virenautoren sich immer neue Wege zur Verbreitung
einfallen lassen.
eMail:
Der Klassiker unter den Verbreitungsarten. Als Grusskarte
,Klassische Beispiele sind Bildschirmschonerdateien mit der Endung .scr
, oder auch vermeintliche PDF-Dateien mit doppelter Erweiterung, welche
„name.pdf.exe“, jedoch in Windows nur als „name.pdf“ angezeigt werden.
Durch ein Doppelklick hierauf wird die ausführe Datei gestartet und der
Virus installiert sich, davon bemerkt der Nutzer nichts.
Internetseiten:
Eine immer weiter Verbreiternde Form der Virusinfektion sind
harmlose Internetseiten. Durch spezielle Technik wie Javascript werden
diese Seiten manipuliert. Dies kann zum Beispiel durch ein Werbebanner
oder einen Eintrag in einem Forum oder Gästebuch mit darin enthaltenem
bösartigem Programmcode erfolgen. Wird die harmlose Seite aufgerufen
wird auch der Schadcode ausgeführt und kann Software, also auch Viren
auf dem PC installieren. Aktuell verbreiten sich so die Rogueviren wie Gemavirus
oder der BKAvirus
Tauschbörsen:
In diesen Netzwerken schlummern sehr häufig Computerviren, da die Nutzer
oft Angst davor haben erwischt zu werden, oder sich mit der Technik
dieser Dateien nicht genug auskennen.
offene Ports:
Computer unterhalten sich über verschiedene Sprachen im Internet,
jede dieser Sprachen nutzt einen eigenen Port. Es gibt weit über 50000
Ports, die im normal Fall nicht genutzt werden.
Die ungenutzten Ports werden gern von Schadhafter Software zur
Verbreitung genutzt.
Instant-Messaging:
Immer mehr Internetnutzer kommunizieren über Dienste wie ICQ, GoogleTalk
oder Live-Messenger. Und je bekannter diese Dienste werden, um so
interessanter und anfälliger werden Sie für Virenautoren. Immer wieder
werden Fälle bekannt, in denen eine Sicherheitslücke in dem einen oder
anderen Messenger ausgenutzt wurde, um unbemerkt Schadsoftware auf dem
PC zu installieren.
Wechseldatenträger:
Auch externe Festplatten, USB-Sticks oder auch Disketten und CD/DVD
können Viren enthalten. Ein sehr interessanter und spektakulärer Fall
war ein elektronischer Bilderrahmen für Fotos, welcher über einen
USB-Anschluss zum Kopieren des Bildes vom PC auf den Bilderrahmen
verfügte. Dieser Bilderrahmen wurde ab Werk unwissentlich mit
Schadsoftware ausgeliefert und installierte diese beim ersten Kontakt
auf dem Computer.
Auch Datenträger direkt von Softwareherstellern können mit Schadsoftware
infiziert sein. So wurde von einem Hersteller für EIB-Systemsoftware in
der Elektrobranche im Jahr 2006/2007 eine ganze Charge angeblicher
EIB-Steuerungsssoftware nach Kauf an den Kunden versendet. Auf dem
Datenträger befand sich jedoch nur ein recht anrüchiges Musikvideo.
Grund waren Hacker, welche das Netzwerk des Unternehmens gehackt und die
original Software durch das Musikvideo ersetzt hatten. Genau so gut
hätte es sich statt um eine Musikvideo um die Installationsroutine von
Schadsoftware handeln können.
Multimediadateien:
Aktuellstes Beispiel hierfür ist der Hype um ein angebliches Sex-Video
der der "Germany's Next Topmodel"-Kandidatin Gina-Lisa. Hier hat ein
großes Boulevardblatt über das angebliche Vorhandensein eines solchen
Videos berichtet. Kurze Zeit später wurden deutlich erhöhte Werte bei
den Suchanfragen nach "Video, Sex, Gina, Lisa" etc. verzeichnet. Dies
machten sich auch Virenschreiber zu nutze und stellten angebliche
Versionen des Videos in das Internet. Nach dem Download und Start der
Datei installiert der hierfür angeblich notwendige Codec lt. Meldung von
Heise-Online und n-tv einen Trojaner und bleibt natürlich das Video
schuldig.
WIE KANN DER ANWENDER SICH SCHÜTZEN?
Der wirksame Schutz gegen Computerviren gehört zum Basisschutz eines
Computers oder eine Netzwerkes. Er sollte im Stellenwert ganz oben
angesiedelt sein.
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